Presseaussendung des tgm vom 17.06.2019:
Kunststoffe sind in den letzten Monaten und Jahren zu einem vieldiskutierten Thema geworden. Während Medien von Meeresverschmutzung und Mikroplastik berichten, zeigt jedoch kaum eine andere Branche ein höheres Innovationspotential. So finden sich in Österreich eine Vielzahl an Branchen- und Weltmarktführer, welche im Bereich der Kunststofftechnik tätig sind. Und auch abseits der Industrie zeigen junge Talente bereits ihr hohes Innovationspotential, wenn es um das Recycling und den Einsatz von Kunststoffen geht.
Zum bereits dreizehnten Mal zeichnete Borealis heuer die innovativsten HTL-Diplomarbeiten im Bereich der Chemie-, Kunststoff- und Umwelttechnik mit dem Borealis Innovation Award aus und würdigt somit die bereits frühen Leistungen des Branchennachwuchses. Und auch seitens der verarbeitenden Industrie stieß die Verleihung wieder auf großes Interesse, was sich an den über 150 Festgästen zeigte, die an der Verleihung im Festsaal des Österreichischen Gewerbevereins teilnahmen.
Die diesjährigen Preisträger konnten die Fachjury vor allem durch ihre nachhaltigen Lösungskonzepte in den jeweiligen Bereichen überzeugen. In ihrer Diplomarbeit “Prozessmonitoring bei der Masterbatchproduktion“ widmeten sich Maximilian Hartmann und Viraj Rath der Effizienz- und Qualitätssteigerung in Herstellprozessen von Kunststoffen. Die von den beiden Preisträgern entwickelten Farbmesssysteme ermöglichen eine Echtzeitüberwachung der Produktion von Farbkonzentraten für Kunststoffe. Mögliche Fehler werden somit bereits während der Verarbeitung erfasst, sodass sich Ausschuss und Materialverschwendung weitgehend minimieren lassen.
Vanessa Pichler und Paul Weis beschäftigten sich in ihrer Arbeit “Qualitätssicherung und Recyclingpotential im Druckrohrbereich“ mit dem Einsatz von Recyclingmaterial für Trinkwasserleitungen und untersuchten Möglichkeiten zur effizienten Kreislaufführung von Kunststoffabfällen aus der Industrie. Die Ergebnisse bezüglich der Rückführbarkeit von Prozessabfällen sollen zukünftig zur Einsparung von Neumaterial und Ressourcenschonung beitragen.
Große Beachtung fand ebenso die Arbeit von Anna-Maria Monks und Judith Nachbagauer. Die beiden HTL-Absolventinnen befassten sich mit der Optimierung kompostierfähiger Lebensmittelverpackungen und entwickelten Biopolymere, welche selbst abseits industrieller
Kompostiersysteme biologisch abgebaut werden. Mit ihrer Arbeit hoffen die beiden Kunststofftechnikerinnen den anfallenden Verpackungsabfall nachhaltig reduzieren zu können.
Die feierliche Verleihung der Awards erfolgte im Palais Eschenbach durch DI Rudolf Wölfer, Borealis Head of Circular Economy Solutions Innovation Studio & Innovation Head Quarter, welcher sich sichtlich beeindruckt von den Leistungen der Preisträgerinnen und Preisträger zeigte.
Die Unterstützung junger Talente und die Würdigung der vorausschauenden Leistungen seitens der Absolventen ist Borealis ein besonderes Anliegen. Als international führendes Unternehmen übernimmt Borealis auch eine soziale Verantwortung und fördert, gemäß dem Leitspruch ‘Keep Discovering‘, in mehreren Projekten das Interesse an technischen Ausbildungen, sowie im speziellen den Nachwuchs in der Kunststoffindustrie.
„Es entspricht unserer festen Überzeugung, dass die Kunststoffbranche in Österreich eine der innovativsten Branchen des Landes ist und sich dies auch auf die gut ausgebildeten HTL-Ingenieurinnen und Ingenieure zurückführen lässt“, betont Dr. Alfred Stern, CEO Borealis, und würdigt damit die österreichische HTL-Ausbildung. „Für uns als Borealis ist fortschrittliches, sowie verantwortungsbewusstes Denken und Handeln essentiell und es freut mich besonders, dass sich unter den ausgezeichneten Themen viele mit dem nachhaltigen Einsatz von Kunststoffen befassen.“
Die Höheren Abteilung für Kunststofftechnik, am TGM in Wien XX, trägt mit dem internen Fokus ‘Biopolymer- und Umwelttechnik‘ der Bedeutung nachhaltiger Material- und Produktlösungen bereits seit 2013 Rechnung.„Unsere Absolventen verfügen über die essentiellen Kenntnisse, um Kunststoffe sinnvoll einzusetzen, sowie Produkte und Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft nachhaltig zu nutzen“, beschreibt Klemens Reitinger, Abteilungsvorstand des TGM, die Zielsetzung der Ausbildung.
Dass diese Ausbildung seitens der Industrie gut angenommen wird spiegelt sich in den zahlreichen Kooperationen mit Unternehmen und den fast vollständig durch Kooperationspartner gesponserten hochmodernen Maschinenpark wieder. Denn nur durch diese enge Verknüpfung lässt sich eine Ausbildung am aktuellen Stand der Technik gewährleisten.
1. Platz
Diplomarbeit: Prozessmonitoring bei der Masterbatchproduktion
Projektteam: Maximilian Hartmann, Viraj Rath
Firmenpartner: Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H.
Kurzbeschreibung:
Während die Qualitätsansprüche, wie die optischen Eigenschaften, an Produkte wie Kosmetikverpackungen, Konsum- und Elektronikartikel stetig steigen, ist für den Erfolg in einem globalen Markt auch eine materialeffiziente Produktion, sowie die nahtlose Dokumentation der Produktqualität von entscheidender Bedeutung. Die Gabriel-Chemie GmbH, Österreichs Spezialist für die Veredelung von Kunststoffen, ist sich dieser Herausforderung bewusst und bestrebt, die eigenen Produktionsprozesse stetig zu verbessern. Der Einsatz eines eigens entwickelten inline-Farbmesssystems sichert die kontinuierliche Echtzeitüberwachung der Produktqualität und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit durch die Vermeidung von Fehlproduktionen und Qualitätsschwankungen. Außerdem können Prozessumstellungen zukünftig schneller verfolgt und durch die Verkürzung der Umstellzeiten ressourcenschonender erfolgen.
Projektteam bei der mechanischen Prüfung der Biopolymerfolien
(v.l.n.r.: Maximilian Hartmann, Viraj Rath)
2. Platz
Diplomarbeit: Qualitätssicherung und Recyclingpotential im Druckrohrbereich
Projektteam: Vanessa Pichler, Paul Weiss
Firmenpartner: agru Kunststofftechnik Gesellschaft m.b.H.
Kurzbeschreibung:
Die Kreislaufwirtschaft, also die Rückführung und Wiederverwendung wertvoller Ressourcen, wie jene von Kunststoffen, ist nicht nur aus umwelttechnischer und gesellschaftlicher Sicht von Bedeutung, sondern wird auch zunehmend von politischer Seite gefordert. In vielen Bereichen gibt es hierzu bereits etablierte Recyclingsysteme, wie zum Beispiel bei PET-Trinkflaschen.
Für sicherheitsrelevante Anwendungen, wie bei Druckrohren für die Gas- und Wasserversorgung, ist der Einsatz von Rezyklat derzeit jedoch nicht zugelassen. Die agru Kunststofftechnik GmbH führte mit dem TGM eine Untersuchung über den Einsatz von Rezyklat durch, wobei Normanforderungen auch weiterhin erfüllt werden. Mit diesem Wissen kann zukünftig, bei veränderten Rahmenbedingungen, eine hohe Produktqualität gesichert werden.
3. Platz
Diplomarbeit: Optimierung kompostierfähiger Lebensmittelverpackungen
Projektteam: Anna-Maria Monks, Judith Nachbagauer
Firmenpartner: Gabriel-Chemie Gesellschaft m.b.H.
Kurzbeschreibung:
Die durch die Europäische Union angestrebte Vermeidung von Einwegprodukten aus Kunststoffen fördert die Entwicklung nachhaltiger Materiallösungen. Die Gabriel-Chemie GmbH ist Erzeuger innovativer Spezialmaterialien für die Kunststoffindustrie und bestrebt, innovative Verpackungslösungen zu fördern. Hierfür dienen nachwachsende Rohstoffe aus Österreich, welche zu kompostierfähigen Kunststoffen weiterverarbeitet werden.
Als Lebensmittelverpackungen sind hierbei Kaffeekapseln eine interessante Anwendung, da die Herstellung von Aluminium sehr energieintensiv und umwelttechnisch problematisch ist. Auch erfolgt die Entsorgung häufig über den Hausmüll, sodass das eingesetzte Aluminium verloren geht. Die mit der entwickelten Materiallösung hergestellten Biopolymerkapseln lassen sich im Gegensatz dazu selbst am hauseigenen Kompost rückstandslos entsorgen und zu Biomasse umwandeln.
Rückfragekontakt:
Christopher Fischer
Höhere Abteilung für Kunststofftechnik, TGM - Die Schule der Technik
Wexstraße 19-23, 1200 Wien, www.tgm.ac.at
e-Mail: cfischer@tgm.ac.at;
Tel.-Nr.: (01) 33126-557
Foto: PreisträgerInnen mit dem Vertreter der Borealis v.l.n.r.: Paul Weiss, Vanessa Pichler, DI Klemens Reitinger MSc (TGM), Maximilian Hartmann, Viraj Rath, Anna-Maria Monks, DI Rudolf Wölfer (Borealis), Judith Nachbagauer
Foto: © GFKT. image. 5.15mbFoto: Projektteam bei der Farbmessung eines Kunststofffilaments (v.l.n.r.: Maximilian Hartmann, Viraj Rath), 1.Platz
© GFKT. image. 4.31mbFoto: Projektteam bei der mikroskopischen Untersuchung von Rohren (v.l.n.r.: Paul Weiss, Vanessa Pichler), 2. Platz
© GFKT. image. 5.08mbFoto: Projektteam bei Kompostierversuchen im Freien (v.l.n.r.: Anna-Maria Monks, Judith Nachbagauer), 3. Platz
© GFKT. image. 6.73mbÜber TGM
TGM – Die Schule der Technik ist mit rund 2.600 Schülern und 330 Lehrern die größte HTL Wiens und eine der ältesten Österreichs. Die Ausbildungen umfassen Biomedizin- und Gesundheitstechnik, Elektronik und Technische Informatik, Elektrotechnik, IT, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieur, sowie Kunststofftechnik mit dem Ausbildungsfokus Biopolymere und Umwelttechnik. www.tgm.ac.at
Über Borealis
Borealis ist ein führender Anbieter innovativer Lösungen in den Bereichen Polyolefine, Basischemikalien und Pflanzennährstoffe. Mit einem Umsatz von 8,3 Mrd. Euro im Jahr 2018, Kunden in über 120 Ländern und einem aktuellen Mitarbeiterstand von rund 6.800 weltweit steht Borealis zu 64 % im Eigentum von Mubadala sowie zu 36 % der OMV, einem integrierten, internationalen Öl- und Gas Unternehmen. Borealis hat seine Konzernzentrale in Wien, Österreich. Gemeinsam mit Borouge, einem Joint Venture mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), und Baystar™, einem Joint Venture mit Total und NOVA Chemicals in Texas, USA, erstellt Borealis Produkte und Dienstleistungen für Kunden auf der ganzen Welt. www.borealisgroup.com
Borealis und Borouge setzen sich zum Ziel, proaktiv wertvolle Leistungen für die Gesellschaft zu erbringen, indem sie echte Lösungen für echte gesellschaftliche Herausforderungen liefern. Beide Unternehmen haben sich den Prinzipien von Responsible Care® verpflichtet, einer Initiative zur Verbesserung der Sicherheitsperformance in der chemischen Industrie. Mit innovativen Produkten und ihrem Water for the World™-Programm leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der globalen Herausforderungen in den Bereichen Wasser und sanitäre Versorgung.
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