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Ein Update zu Project STOP

Wir bei Borealis sind von Project STOP überzeugt und werden auch weiterhin Städtepartnerschaften in Indonesien eingehen, um die Vermüllung der Umwelt und Meere zu bekämpfen und die Kreislaufwirtschaft zu forcieren. Unser Anspruch ist es, Veränderungen zu initiieren, auch wenn diese schwierig sind, mit dem Ziel, Verbesserungen voranzutreiben – im Kleinen wie im Großen. Project STOP hat nicht den Anspruch, als einzige Initiative das Müllsystem in Indonesien zu lösen, sondern ein Modell für ein effektives und kostengünstiges Abfallsammelsystem zu entwickeln und in der Praxis zu erproben, das dann im Weiteren für ein Skalierung genutzt werden kann.

Wir haben Project STOP als Pilotversuch gemeinsam mit unserem Partner Systemiq gestartet und werden angesichts der Fortschritte und bisher erzielten Resultate auch weiterhin daran festhalten. Am Beginn sind Pilotprojekte von Trial und Error geprägt. In dieser Zeit haben wir viel gelernt, basierend darauf setzt das Projekt seine Aktivitäten in der Region Jembrana auf Bali fort und weitet diese mit dem Bau einer neuen Abfallverwertungsanlage (MRF) auch auf die Region Banyuwangi in Ostjava aus.

Der Ausbau von Abfallwirtschafts- und Recyclinglösungen stellt in Indonesien eine echte Herausforderung dar, da für den Aufbau und den Betrieb von komplexen Abfallwirtschaftssystemen umfassende Investitionen erforderlich sind und entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden müssen. Zudem bedarf es einer großflächigen Verhaltensänderung in der Gesellschaft selbst sowie Anpassungen der lokalen Gesetzgebung, für die vertrauensvolle Partnerschaften mit Behörden und Institutionen vor Ort unerlässlich sind. All dies benötigt Zeit und Geduld.

Borealis ist sich dessen bewusst, dass eine komplette Systemänderung in Indonesien nicht von einem auf den anderen Tag passieren kann. Bei Project STOP geht es in erster Linie um Hilfe zur Selbsthilfe. Es unterstützt lokale Kommunen bei der Etablierung nachhaltiger und kosteneffizienter Müllsammlungs- und -wiederverwertungssysteme, schafft Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung und ist Teil eines Systemansatzes, der erforderlich ist, um die Kunststoffverschmutzung zu verringern und die Ressourceneffizienz zu steigern.

Neben Project STOP arbeiten sowohl Systemiq als auch Borealis aktiv an einer Reihe weiterer Maßnahmen. Dazu gehören die Reduzierung unnötiger Kunststoffprodukte, die Umstellung von Einweg- auf Mehrwegkunststoffe, das recylingorientierte Design von Kunststoffprodukten und -verpackungen sowie die Unterstützung eines ehrgeizigen globalen Abkommens zur Plastikverschmutzung im Einklang mit den Aussagen der Business Coalition for a Global Plastics Treaty.

Als weltweit führender Anbieter innovativer Kunststofflösungen und europäischer Vorreiter im Recycling von Polyolefinen (Kunststoff-Rohstoffen) hat die Transformation von einer linearen in eine zirkuläre Wirtschaft für Borealis höchste Priorität – auch vor dem Hintergrund des globalen Bevölkerungswachstums, den begrenzten Ressourcen des Planeten und der steigenden Nachfrage.

Project STOP ist ein Pilotprojekt, das wir basierend auf unserer Initiative und unserer Konzeptidee gemeinsam mit SYSTEMIQ ins Leben gerufen haben. Wir haben mit dem Programm 2017 die Initiative ergriffen und waren die Ersten, sie sich in Indonesien, einem der fünf Länder, aus denen über 55% des Plastikmülls in die Meere gelangt, engagiert haben.

Mit Project STOP verfolgen wir vier Ziele:

  1. Vermeidung von Umweltverschmutzung durch Abfall
  2. Schaffung von Kreislaufsystemen, und Ressourceneffizienz
  3. Nachhaltige Finanzierung und Wirtschaftlichkeit des Abfallmanagementsystems
  4. Nutzen für die lokale Bevölkerung durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft und die Verringerung der Auswirkungen von fehlgeleitetem Abfall auf die öffentliche Gesundheit, den Tourismus und die Fischerei

Project STOP arbeitet Hand in Hand mit Stadtverwaltungen, um effektive, kreislauforientierte Abfallmanagementsysteme in Gebieten mit hohem Bedarf in Südostasien aufzubauen. Die Initiative verfolgt einen ganzheitlichen „systemischen“ Ansatz: das heißt, es wird nicht nur ein Müllsammlungs - und Sortierungssystem implementiert, sondern es werden auch die entsprechenden Rahmenbedingungen für das System geschaffen, damit dieses auch langfristig funktioniert: eine nachhaltige Finanzierung, die Schaffung notwendiger Institutionen und gesetzlicher Rahmenbedingungen sowie der notwendige Know-how-Transfer.

Die Resultate zeigen, dass das Konzept funktioniert: Bis Ende 2022 stellte das Programm Abfallwirtschaftsdienste für mehr als 300.000 Menschen in den betreffenden indonesischen Städten bereit, wodurch der Großteil der Bevölkerung damit zum ersten Mal Zugang zu derartigen Dienstleistungen erhielt. Darüber hinaus wurden fünf neue Abfallverarbeitungsanlagen errichtet und mehr als 40.000 Tonnen Abfall (darunter mehr als 5.000 Tonnen Kunststoffe) gesammelt.

Organische Abfälle und einige Arten von Kunststoffabfällen (insbesondere mehrschichtige Kunststoffe, die aus verschiedenen Kunststoffarten bestehen) sind für das Recycling oder die Kompostierung nur von geringem Wert. Projekt STOP stellt sicher, dass auch diese Materialien nicht einfach sorglos in Flüsse entsorgt werden. Bislang hat das Projekt an den jeweiligen Standorten Beteiligungsquoten zwischen 50% und 87% erzielt, und im Durchschnitt werden in allen Partnergemeinden 32% der anorganischen, wiederverwertbaren Materialien dem Recycling zugeführt.

Weiterführende Links:

Website: www.stopoceanplastics.com
Project STOP online: Twitter | YouTube | LinkedIn | Instagram

Medienkontakte:

Borealis Group Media Desk
Virginia Wieser, Lena Lehner, Karin Schober
Tel.: +43 1 22 400 899 (Wien, Österreich)
E-Mail: media@borealisgroup.com

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