June 02, 2025

Wiener Schülerinnen und Schüler arbeiten an einer sauberen Zukunft

WIEN, 28. Mai 2025. Dass nicht nur an den heimischen Universitäten die Zukunft der Forschung entsteht, beweisen drei HTL-Diplomarbeiten, welche sich mit dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und der innovativen Behandlung von Kunststoffabfällen beschäftigten. Gewürdigt wurden die herausragenden Leistungen der Schülerinnen und Schüler nun durch die 20. Verleihung der Borealis Innovation Awards.

Kunststoffe werden in der öffentlichen Wahrnehmung häufig als problematisch betrachtet und keine andere Werkstoffklasse wird so kontrovers diskutiert wie diese. Vor allem der achtlose Umgang und das fälschliche Wegwerfen von Kunststoffen in die Umwelt stellen aktuelle Probleme dar. Umso erfreulicher ist es, dass sich gleich drei Diplomarbeiten am TGM diesen Herausforderungen annahmen und Lösungen für eine nachhaltige Nutzung von Kunststoffen entwickelten.

Umweltbewusstsein trifft Innovationsgeist

Magdalena Heigl und Laura Lippach beschäftigten sich in ihrer Arbeit mit der Wiederverwertung von Kunststofffolien aus dem Baubereich. Neben Verpackungsfolien untersuchten die beiden Schülerinnen auch Dampfsperren, welche aus vielen unterschiedlichen Materialien aufgebaut sind. Dank stofflicher Trennung und unter Verwendung geeigneter Zusätze, lassen sich im Recycling wieder qualitativ gute Folien aus den Reststoffen herstellen. Die Fachjury belohnte diese Arbeit mit dem ersten Platz.

Mit ihrer Untersuchung zum biologischen Abbau von Kunststoffen durch Pilze überzeugten Viktoria Boga und Migitty Iskenderian die Fachjury. Während die beiden Schülerinnen Kunststoffabfälle analysierten, entdeckten sie einen Pilz, welcher sich scheinbar von Kunststoffen ernähren kann. Sie isolierten diesen Pilz und stellten fest, dass eine Vielzahl von Kunststoffen durch diese Pilzart abgebaut werden kann. Mit dieser Entdeckung sicherten sich die beiden Forscherinnen den zweiten Platz.

Sebastian Fischer widmete sich in seiner Diplomarbeit dem Ziel, den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft zu reduzieren. Hierzu entwickelte der HTL-Absolvent eine biologisch abbaubare Agrarfolie, welche Wasser speichert und in Trockenperioden wieder an die Umgebung abgibt. Die innovativen Folien wirken sich damit aber nicht nur positiv auf den Wasserverbrauch aus, sondern können am Ende der Anbauzeit in den Boden eingepflügt werden. Die Bestandteile der Folie wirken so als Bodenverbesserer.

„Es ist erfreulich zu sehen, dass sich die jungen Technikerinnen und Techniker am TGM in ihren Forschungsprojekten auf Nachhaltigkeit fokussieren.“, zeigt sich Markus Horcher, Vice President Sustainability & Public Affairs bei Borealis, bei der Preisverleihung vor rund 150 Gästen aus Industrie und Gewerbe im Festsaal des TGM sichtlich begeistert. „Dieser Innovationsgeist spiegelt die bewusste Verantwortung der Branche für eine nachhaltige Zukunft wider. Borealis, als langjährigem Partner des TGM, ist es daher ein Anliegen und eine Freude, diese großartigen Arbeiten auszuzeichnen.“.

Ausbildung als wichtiger Baustein einer nachhaltigen Zukunft

Die richtige Nutzung und Verwertung von Werkstoffen stellt einen zentralen Teil der Ausbildung am TGM dar. Nachhaltige Lösungen bedürfen hierbei jedoch der Mitwirkung aller Beteiligten. So sieht sich die Industrie in der Verantwortung Werkstoffe sinnhaft einzusetzen und Konsumentinnen und Konsumenten sind aufgerufen ihre Abfälle richtig zu entsorgen.

Das einende Bindeglied stellt die Ausbildung junger Menschen dar, welche einerseits nachhaltige Lösungen für Morgen entwickeln und diese andererseits verantwortungsbewusst einsetzen, entsorgen und recyclen. Nur somit lässt sich ein Beitrag zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft leisten.

Borealis Innovation Awards 2025

1. Platz

Diplomarbeit: Recyclingfähigkeit von Dampfsperren und Baustoffverpackungen
Projektteam: Magdalena Heigl, Laura Lippach
Firmenpartner: Baustoff + Metall Gesellschaft m.b.H.

Kurzbeschreibung:
Im Baubereich fallen Kunststofffolienabfälle vielfältiger Art an, die von Monofolien bis hin zu Verbundfolien mit vielfältigen Werkstoffkombinationen reichen. Im Rahmen der Diplomarbeit wurde von den beiden Schülerinnen analytisch untersucht, welche Werkstoffe für die Produkte Dampfsperren und Baustoffverpackungen eingesetzt werden und mögliche Recyclingkonzepte theoretisch erarbeitet.

Ein praxistaugliches Konzept wurde schließlich im Labor erprobt, unterschiedliche Folienmischungen recycliert und die Rezyklate zu Folien wiederverarbeitet. Mittels mechanischer Prüfungen wurden die recycelten Folien untersucht, die Qualität der erhaltenen Produkte zu bewerten. Die Ergebnisse bestätigen die Machbarkeit des Recyclingprozesses und die Wiederverwendbarkeit der Folienabfälle.

Foto: Optische Beurteilung der Recyclingfolien

Foto: Optische Beurteilung der Recyclingfolien

© GFKT (Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik)

2. Platz

Diplomarbeit: Abbau von Kunststoffen durch natürlich vorkommende Pilze
Projektteam: Viktoria Boga, Migitty Iskenderian
Firmenpartner: Universität für Bodenkultur

Kurzbeschreibung:
Viktoria Boga und Migitty Iskenderian haben im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein System entwickelt, um Pilze zu identifizieren, welche in der Lage sind Kunststoff zu zersetzen. Untersucht wurden Kunststoffe wie PMMA, PP, PVC und PE. Dabei konnten die Pilzarten Trichoderma und Fusarium als Abbauorganismen identifiziert werden. Damit haben die Jungforscherinnen natürliche Organismen gefunden, die sogar besonders langlebige und kaum biologisch abbaubare Kunststoffe „fressen“.

Das Projekt fand in Kooperationen mit dem Institut für Mikrobielle Genetik der BOKU Tulln und ihrem vom Land Niederösterreich geförderten Forschungsplattform für Bioaktive Mikrobielle Metaboliten (BiMM) statt.

Foto: Analyse der kunststofffressenden Pilze

Foto: Analyse der kunststofffressenden Pilze

© GFKT (Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik)

3. Platz

Diplomarbeit: Funktionalisierung biologisch abbaubarer Agrarfolien
Projektteam: Sebastian Fischer
Firmenpartner: Gabriel-Chemie GmbH

Kurzbeschreibung:
Wasser ist ein wichtiges Gut. Der größte Anteil des weltweit genutzten Süßwassers entfällt jedoch auf die Landwirtschaft. Etwa 70 % wird für die Bewässerung genutzt und versickert sprichwörtlich in der Erde. Und aufgrund des Klimawandels nimmt dieser Verbrauch laufend zu.

Die von Sebastian Fischer funktionalisierten Agrarfolien enthalten wasserspeichernde Zusätze und sind bis zu 100 % biobasiert. Dies erlaubt die Wasserversorgung der Pflanzen über Trockenperioden hinweg, sowie einen vollständigen biologischen Abbau, wodurch zusätzlich die Wasseraufnahme und Bodenstruktur langfristig verbessert wird. Die in Zusammenarbeit mit Gabriel-Chemie entwickelten Folien stellen demnach eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Alternative zu konventionellen Agrarfolien dar.

Foto: Herstellung biologisch abbaubarer Folien

Foto: Herstellung biologisch abbaubarer Folien

© GFKT (Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik)

ENDE

Diese Pressemitteilung wurde von TGM am 28. Mai 2025 veröffentlicht.

Über Borealis
Borealis ist ein weltweit führender Anbieter von fortschrittlichen und nachhaltigen Polyolefin-Lösungen. In Europa ist Borealis ein innovativer Marktführer im Polyolefin-Recycling und ein bedeutender Hersteller von Basischemikalien. Wir nutzen unser Polymer-Know-how und unsere jahrzehntelange Erfahrung, um wertschöpfende, innovative und kreislauforientierte Materiallösungen für Schlüsselindustrien wie Consumer Products, Energy, Healthcare, Infrastructure und Mobility anzubieten.

Borealis hat sein Head Office in Wien, Österreich, beschäftigt rund 6.200 Mitarbeitende und ist in mehr als 120 Ländern aktiv. Im Jahr 2024 erwirtschafteten wir einen Nettogewinn von EUR 566 Millionen. Das in Österreich ansässige internationale Unternehmen für nachhaltige Chemikalien, Kraftstoffe und Energie mit einer Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft, die OMV hält 75 % unserer Anteile. Die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hält die restlichen 25 %.

Getreu unserem Purpose "Re-inventing Essentials for Sustainable Living" bauen wir auf unser Engagement für Sicherheit, unsere Mitarbeitenden, Innovation und Technologie sowie Leistungsstärke. Wir beschleunigen den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Polyolefine und erweitern unsere geografische Präsenz, um unsere Kund:innen welweit besser servicieren zu können. Unsere Aktivitäten werden durch zwei wesentliche Joint Ventures ergänzt: Borouge (mit ADNOC, mit Unternehmenshauptsitz in den VAE) und Baystar™ (mit TotalEnergies, mit Sitz in den USA).
www.borealisgroup.com | www.borealiseverminds.com


Über TGM
TGM – Die Schule der Technik ist mit rund 2.800 Schülerinnen und Schülern, sowie etwa 400 Lehrkräften die größte HTL Wiens. Das Ausbildungsangebot umfasst Biomedizin- und Gesundheitstechnik, Elektronik und Technische Informatik, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Kunststoff- und Umwelttechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen.
www.tgm.ac.at


Über GFKT
Die Gesellschaft zur Förderung der Kunststofftechnik (GFKT) unterstützt die Ausbildung von jungen Kunststoffingenieurinnen und Kunststoffingenieuren an der Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTBLVA) Wien XX, welche besser als TGM – Die Schule der Technik bekannt ist. Die dafür benötigten Maschinen und Anlagen werden hierzu in Zusammenarbeit mit der Industrie zur Verfügung gestellt.
www.lkt-tgm.at/gfkt

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