April 15, 2021

Borealis intensiviert Kooperationen in Schweden für eine bessere Versorgung mit chemisch recycelten Rohstoffen zur Herstellung von mehr kreislauforientierten Basischemikalien und Kunststoffen

  • Borealis erhält Förderung für Machbarkeitsstudie mit Projektpartner Stena Recycling
  • Neue chemische Recyclinganlage an Borealis‘ Produktionsstandort Stenungsund, Schweden, soll im Jahr 2024 in Betrieb gehen
  • Transformatives Borcycle™ C-Portfolio nutzt chemisches Recycling, um polyolefinbasierten Post-Consumer-Abfällen neues Leben einzuhauchen

Borealis präsentiert ein neues Projekt, das die bestehende Versorgung des Standorts Stenungsund mit chemisch recycelten Rohstoffen ausbauen wird. Damit will das Unternehmen die Produktion kreislauforientierter Basischemikalien und polyolefinbasierter Produkte am Standort weiter vorantreiben. Eine Machbarkeitsstudie, welche die Errichtung einer chemischen Recyclinganlage in Stenungsund prüfen soll, ist derzeit in Gange. Die zum Teil durch Fördermittel der Schwedischen Energieagentur finanzierte Studie wird gemeinsam mit dem Projektpartner Stena Recycling durchgeführt. Liefert die Studie ein positives Ergebnis, soll der Anlagenbetrieb – vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung – im Jahr 2024 aufgenommen werden. Die Recyclinganlage soll maßgeblich dazu beitragen, den Umstieg auf eine Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen, da – durch Einbindung chemisch recycelter Rohstoffe über das Massenbilanzmodell – fossile Rohstoffe in größerem Maßstab ersetzt werden können. Borealis Stenungsund ist seit Februar 2021 ISCC PLUS-zertifiziert.

Gemeinsam mit Fortum Recycling and Waste startet Borealis zudem ein unabhängiges Projekt, das sich mit der Kunststoffabfallbeschaffung für die chemische Recyclinganlage befassen wird. Fortum wird zu diesem Zweck eine öffentliche Förderung beantragen, um die erforderliche Machbarkeitsstudie zu finanzieren.

Kunststoff-Kreislaufwirtschaft durch chemisches Recycling fördern

Als Ergänzung zum mechanischen Recycling kommt dem chemischen Recycling eine wichtige Rolle zu, um den Materialkreislauf im Sinne einer Kunststoff-Kreislaufwirtschaft zu schließen. Denn auch Kunststoffabfallströme geringerer Qualität können durch chemisches Recycling zu hochwertigen Basischemikalien (einschließlich Olefinen) und Polyolefinen verarbeitet werden. Tatsächlich liefern Olefine, die aus chemisch recyceltem synthetischem Rohöl gewonnen werden, eine ebenso hohe Qualität wie Olefine aus fossilem Rohöl. Dies wiederum ermöglicht die Entwicklung von High-End-Anwendungen auf Polyolefinbasis, wie zum Beispiel von Verpackungen für Healthcare- und Lebensmittelanwendungen; diese unterliegen strengen Qualitäts- und Sicherheitsvorschriften, die von mechanisch recycelten Materialien nicht immer erfüllt werden können.

Borcycle™ C ist die treibende Kraft hinter Borealis‘ Engagement für das chemische Recycling. Gemeinsam bilden Borcycle™ C und Borcycle™ M – „M“ für mechanisches Recycling – das Borcycle™-Portfolio, eine Palette an kreislauforientierten Allround-Kunststofflösungen, die auf der im Jahr 2019 eingeführten Borcycle™-Technologie basieren. Borcycle™ hat transformativen Charakter, da es Post-Consumer-Abfällen neues Leben einhaucht; dank Innovation und der Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette entwickelt sich die Technologie zudem ständig weiter. Borcycle ist Teil der EverMinds™-Plattform und teilt damit deren Ziel, konsequent konkrete Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Kreislauforientierung führen, voranzutreiben.

Die Machbarkeitsstudie zur Evaluierung des chemischen Recyclings wird gemeinsam mit Stena Recycling durchgeführt, einem führenden Recyclingunternehmen in Nordeuropa, das sich auf die Entwicklung nachhaltiger, kreislauforientierter Lösungen für alle Branchen spezialisiert hat. Die Studie wurde durch Fördermittel der Schwedischen Energieagentur mitfinanziert und soll darüber Auskunft geben, welche Technologie sich am besten für die chemische Recyclinganlage eignet und wie diese in den bestehenden Cracker am Borealis-Produktionsstandort Stenungsund eingebunden werden kann. Die Aufgabe von Stena Recycling besteht darin, Kunststoffabfälle zu sammeln, das für das chemische Recycling geeignete Material von mechanisch recycelbaren Wertstoffen zu trennen und die neue chemische Recyclinganlage, die Borealis errichten wird, damit zu beliefern. Stena Recycling wird auch in seine eigenen Anlagen investieren und durch die Produktion von Rohstoffen aus Kunststoffabfällen zur Herstellung von kreislauforientierten Kunststofflösungen von Borealis beitragen.

Auch Fortum Recycling and Waste, ein führender Anbieter von Recycling- und Abfallmanagement-Dienstleistungen in Skandinavien, hat eine Förderung zur Finanzierung einer Machbarkeitsstudie beantragt. Diese Studie soll weitere Aufschlüsse über die technischen Anforderungen der Beschaffung und Vorbehandlung geeigneter Kunststoffe sowie über die nötigen Maßnahmen der Qualitätssicherung liefern. Darüber hinaus sollen die Voraussetzungen für die Genehmigungen und Investitionen, die für eine Verwertung von Kunststoffabfällen in Borealis‘ chemischer Recyclinganlage erforderlich wären, im Detail geklärt werden. Eine solche Integration von Abfallmanagement und ‑verwertung in einem Steamcracker wäre eines der ersten Projekte dieser Art. Borealis wird die Anlage selbst betreiben, sofern diese wie geplant im Jahr 2024 in Betrieb geht.

„Borealis hat sich eine Reihe von ehrgeizigen Zielen im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft gesteckt, weil wir uns dazu verpflichtet haben, stets Neues zu erfinden, um unser Leben noch nachhaltiger zu machen“, erklärt Martijn van Koten, Borealis Executive Vice President Base Chemicals and Operations. „Die Integration von Borcycle C in unserem Cracker in Stenungsund, Schweden, unterstreicht einmal mehr unser hohes Engagement für kreislauforientierte Lösungen: Borcycle C basiert auf Innovation und Zusammenarbeit und ermöglicht uns, die im Markt benötigten Volumina an chemisch recycelten Basischemikalien und Polyolefinen bereitzustellen.“

„Ganz im Sinne unserer EverMinds-Philosophie setzen wir immer mehr konkrete Maßnahmen, um über Kooperationen den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft noch schneller zu schaffen“, erklärt Lucrèce Foufopoulos, Borealis Executive Vice President Polyolefins, Innovation & Technology and Circular Economy Solutions. „Durch unsere Kooperationen mit Stena und Fortum können wir unseren Kunden und Partnern neuwertige Polyolefine liefern, die aus chemisch recycelten Post-Consumer-Abfällen gewonnen werden.“

„Das Projekt, das wir derzeit gemeinsam mit Borealis am ersten Kunststoffrecycling-Hub Schwedens durchführen, ist ein äußerst spannender und wichtiger Schritt, um den Anteil recycelter Wertstoffe in der Kunststoffproduktion zu steigern“, so Martin Leander, Head of Commodities, Stena Recycling. „Durch diese Partnerschaft fördern wir das Recycling und verringern die Umweltbelastung: Kunststoffabfälle, die bisher verbrannt wurden, werden nun chemisch wiederverwertet. Plastik ist ein wichtiger Rohstoff – und wir verfügen nun über zusätzlichen Möglichkeiten, unseren Kunden dabei zu helfen, kreislauforientierte Lösungen zu finden.“

„Fortum forciert den Umstieg auf ein emissionsarmes Energiesystem und sucht stets nach neuen Wegen, um die Ressourceneffizienz zu steigern. Ein wesentlicher Teil dieser Suche konzentriert sich darauf, einen CO2-neutralen schadstofffreien Rohstoff zu liefern. Kooperationen mit Partnern aus der Industrie sind dabei ein Kernstück unseres Geschäftsmodells“, erklärt Christian Helgesson, CEO, Fortum Recycling and Waste. „Die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern wie Borealis ist der beste Weg, um diese Wende zu beschleunigen. Denn wir sind davon überzeugt, dass smarte und durch Kooperationen entwickelte Lösungen maßgeblich dazu beitragen werden, die Ressourceneffizienz zu steigern.“

ENDE

Medienkontakte:

Borealis Corporate:
Virginia Mesicek
Senior Manager, Corporate Communications, Brand & Reputation
Email: Virginia.Mesicek@borealisgroup.com
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Fortum Recycling and Waste:
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Über Borealis
Borealis ist einer der global führenden Anbieter fortschrittlicher und kreislauforientierter Polyolefinlösungen und europäischer Marktführer in den Bereichen Basischemikalien, Pflanzennährstoffe und mechanisches Recycling von Kunststoffen. Wir nutzen unsere Expertise im Zusammenhang mit Polymeren und unsere jahrzehntelange Erfahrung, um innovative und kreislauforientierte Materiallösungen mit Mehrwert für Schlüsselindustrien zu liefern. Wir entwickeln stets Neues, um unser Leben noch nachhaltiger zu machen. Wir bauen auf unser Bekenntnis zur Sicherheit, auf unsere Mitarbeiter und auf Exzellenz, während wir den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft beschleunigen und unseren geographischen Fußabdruck erweitern.

Borealis hat seine Konzernzentrale in Wien, Österreich, beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern aktiv. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Borealis Umsatzerlöse von EUR 6,8 Milliarden und einen Nettogewinn von EUR 589 Millionen. Borealis steht zu 75 % im Eigentum der OMV, einem integrierten, internationalen Erdgasunternehmen mit Sitz in Österreich, sowie zu 25 % im Eigentum einer Beteiligungsgesellschaft von Mubadala, mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gemeinsam mit zwei wichtigen Joint Ventures – Borouge (mit der Abu Dhabi National Oil Company, ADNOC, in den Vereinigten Arabischen Emiraten) und Baystar™ (mit Total, in den USA), liefert Borealis Produkte und Dienstleistungen für Kunden auf der ganzen Welt.

Borealis in Stenungsund, Schweden
Borealis, der einzige Polyolefinproduzent (PE) Schwedens, beschäftigt als größter Arbeitgeber des regionalen Industrieclusters 950 Mitarbeiter am Standort Stenungsund. Neben seinem primären Fokus auf die Kabel- und Drahtproduktion liefert Borealis Stenungsund auch Spezialkunststoffe für einige der größten Energieversorgungs- sowie Öl- und Wasserpipeline-Projekte der Welt. Die Crackeranlage in Stenungsund nutzt Naphtha, Ethan, Propan sowie Butan als Ausgangsstoffe und ist damit eine der flexibelsten in Europa. Die wichtigsten Produkte des Crackers sind Ethylen und Propylen, die für die Herstellung fortschrittlicher Polyethylene mit hoher (DHPE) und niedriger Dichte (LDPE) sowie für Borstar® PE-Produkte, vor allem für Kabel- & Draht-Anwendungen, verwendet werden. Zudem betreibt Borealis in Schweden ein Innovationszentrum, das auf Polymerdesign, wissenschaftliche Dienstleistungen sowie auf Forschung und Entwicklung (F&E) für unsere Kabel- & Drahtlösungen für industrielle Anwendungen spezialisiert ist. Im Jahr 2018 wurde weiters die neue Hochspannungskabel-Testanlage in Stenungsund eingeweiht, die Borealis dabei unterstützt, die steigende Nachfrage nach Hochleistungskabeln und -drähten zu bedienen.

Über Borealis EverMinds™
EverMinds ist eine im Jahr 2018 eingeführte Marke, welche die breite Palette der Borealis-Aktivitäten und -Initiativen zur Verbesserung der Kreislauforientierung von Kunststoffen unter einem Dach vereint. Die Plattform soll eine kreislauforientierte Mentalität unter allen Stakeholdern von Borealis sicherstellen und baut dabei sowohl auf unternehmenseigene Technologien als auch auf bekannte Borealis-Marken, wie zum Beispiel Purpolen™ und Dipolen™. Zudem ermöglicht sie eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Borealis und seinen Partnern, um innovative und nachhaltige Polyolefinlösungen zu entwickeln, die auf dem Kreislaufmodell basierend auf Recycling, Wiederverwendung und „Design for Recyclability“ aufbauen. Darüber hinaus umfasst EverMinds wegweisende Konzernprogramme wie das Projekt STOP sowie Engagements im Rahmen von Brancheninitiativen wie der Polyolefins Circular Economy Platform (PCEP) und dem Projekt CEFLEX.

Über Fortum Recycling and Waste
Fortum ist ein europäisches Energieunternehmen, das in mehr als 40 Ländern tätig ist. Wir versorgen unsere Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Kälte sowie mit intelligenten Lösungen, die zu einer höheren Ressourceneffizienz beitragen. Wir wollen unsere Kunden und die Gesellschaft dazu bringen, sich uns auf unserer Reise zu einer saubereren Welt anzuschließen. Gemeinsam mit unserer Tochter Uniper sind wir der drittgrößte Produzent von CO2-freiem Strom in Europa. Mit rund 19.000 Fachkräften und einer konsolidierten Bilanzsumme von ca. 69 Mrd. Euro verfügen wir über die nötige Größe sowie über die erforderlichen Kompetenzen und Ressourcen, um zu wachsen und die Energiewende voranzutreiben. Fortum notiert an der Nasdaq Helsinki, Uniper an der Frankfurter Wertpapierbörse.

Über Stena Recycling
Stena Recycling ist ein führender Recyclingkonzern und Partner aller Branchen für die Entwicklung nachhaltiger, kreislauforientierter Lösungen. Gemeinsam mit unseren Kunden verfolgen wir das Ziel einer nachhaltigen Zukunft und bewahren unsere Ressourcen, indem wir kreislauforientierte Weltklasselösungen liefern. Stena Recycling gehört zur schwedischen Stena Metall Group und umfasst sechs Geschäftsbereiche, die im Jahr 2020 mit 3.500 Mitarbeitern an rund 200 Standorten und in neun Ländern einen Jahresumsatz von MSEK 23.658 erzielten.

Für weitere Informationen:
www.borealisgroup.com
www.borealiseverminds.com
www.fortum.com
www.stenarecycling.com


Borcycle, Borcycle C & Borcycle M sind Handelsmarken der Borealis AG.
Baystar, Dipolen, EverMinds & Purpolen sind Handelsmarken der Borealis AG.

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