July 29, 2025

No Time to Waste: Warum wir eine harmonisierte Regulierung zur Beendigung der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe unterstützen

Von Stefan Doboczky, CEO von Borealis

Die letzte Verhandlungsrunde für das globales Kunststoffabkommen Global Plastics Treaty bei der INC 5.2 in Genf, in der Schweiz, rückt näher, und es steht viel auf dem Spiel. Delegierte aus aller Welt arbeiten daran, sich auf einen rechtsverbindlichen Rahmen zur Beendigung der Umweltverschmutzung durch Kunststoffe zu einigen. Das Ergebnis wird darüber entscheiden, wie Regierungen und Geschäftsbereiche eine der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit angehen werden.

Die Botschaft der Wirtschaft ist klar: Eine harmonisierte Regulierung ist nicht nur notwendig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Stefan Doboczky 002 2024 Borealis

„Bei Borealis setzen wir uns seit langem für Kreislauflösungen ein. Durch Innovation und Partnerschaften haben wir gezeigt, dass nachhaltige Kunststofflösungen möglich sind. Um diese Lösungen jedoch weltweit zu skalieren, brauchen wir vergleichbare Wettbewerbsbedingungen.“

Stefan Doboczky, Borealis CEO

Warum harmonisierte Regulierung wichtig ist

Fragmentierte nationale Maßnahmen bringen uns nicht weiter. Sie erhöhen die Kosten, schaffen Unsicherheit und bremsen Innovationen. Harmonisierte Regulierung hingegen fördert die Einheitlichkeit unter Berücksichtigung nationaler Prioritäten.

Ein Vertrag mit harmonisierten Regeln kann*:

  • Die Einnahmen aus der erweiterten Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibilities - EPR) zwischen 2026 und 2040 verdoppeln
  • Die Verfügbarkeit von recycelten Inhaltsstoffen um 77 % erhöhen
  • Die Menge an unsachgemäß entsorgten Kunststoffabfällen um 23 % reduzieren
  • Stabile Arbeitsplätze schaffen, insbesondere in der Abfallbewirtschaftung
  • Die Kapitalkosten senken und das Vertrauen der Investoren stärken

Die Vertreter der Wirtschaft sind bereit

Borealis ist unter den über 300 Unternehmen und Institutionen, die sich der Business Coalition for a Global Plastics Treaty angeschlossen haben. Gemeinsam unterstützen wir ein Abkommen, das

  • ein Design für Zirkularität fördert
  • eine erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) umsetzt
  • problematische Kunststoffe mit geringer Recyclingfähigkeit aus dem Markt nimmt und
  • sicherstellt, dass der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe allen Interessenträgern fair zugutekommt. Dies gilt insbesondere für alle, die am stärksten von wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen betroffen sind.

Es geht nicht um eine Einheitslösung. Es geht um gemeinsame Ziele mit flexibler Umsetzung. Dieses Prinzip steht auch mit Borealis Verständnis von Nachhaltigkeit im Einklang.

Borealis in Action

Wir warten nicht auf Vorschriften, um zu handeln, sondern treiben den Wandel bereits aktiv voran. Zu unseren jüngsten Erfolgen gehören:

Diese Bemühungen zeigen, was möglich ist, wenn Unternehmen vorangehen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, müssen jedoch auch die Konzepte nachziehen.

Wir rufen zum Handeln auf

Die Wissenschaft liefert eindeutige Belege. Die Machbarkeit ist bewiesen. Die Zeit ist reif.

Wir fordern alle UN-Mitgliedstaaten nachdrücklich auf, sich bei der INC 5.2 für ein ehrgeiziges und wirksames Abkommen einzusetzen. Eine harmonisierte Regulierung ist der effizienteste Weg zu einer saubereren und kreislauforientierteren Zukunft.

Wir müssen diese Chance nutzen!

* Die für die in diesem Artikel zitierten Ergebnisse verwendeten Modelle wurden von Systemiq im Auftrag der Business Coalition for a Global Plastics Treaty erstellt. Die Methodik der Studie finden Sie hier.